»Identität – das Wort kann ich immer noch nicht aussprechen.« Dieses Zitat von Katja Petrowskaja stammt aus ihrer Lesung vom Abend des 10. September 2017, die einen ersten Höhepunkt des Rahmenprogramms der GiG-Tagung an der Europa-Universität Flensburg und einen feierlichen Abschluss des ersten Arbeitstages im nahegelegenen Schloss Glücksburg darstellte. Petrowskaja wurde in der Ukraine geboren, ist russische Staatsbürgerin und lebt seit 1999 in Berlin. In ihrem mehrfach ausgezeichneten Roman Vielleicht Esther (2013) folgt die Autorin den Spuren der Geschichte ihrer jüdischen Großmutter, die ›vielleicht Esther‹ hieß und 1941 in Kiew verschleppt und von den Nationalsozialisten im Massaker von Babyn Jar ermordet wurde. Petrowskaja stellte in ihrer Lesung das in den Mittelpunkt, worauf auch während der gesamten Tagung der Fokus des Interesses lag: Sprachlichkeit als Mehrsprachigkeit, Textualität als Intertextualität sowie eine Geschichtlichkeit, die sich in einer Pluralität ästhetischer (wie außerästhetischer) Entwürfe und Szenarien darstellt. Mit der eingangs zitierten Bemerkung hatte Petrowskaja zudem das zentrale Anliegen der Tagung im Hinblick auf Europa genau getroffen: diesen Kontinent und seine Geschichte als einen Gegenstand zu perspektivieren, dessen Konturen, Grenzen und Ränder sich, je genauer man darauf blickt, als desto unschärfer erweisen – Europa also als ein politisches und historisches Gebilde zu betrachten, das sich nicht durch Identität auszeichnet, dessen Identität sich eben ›nicht aussprechen‹ lässt.
Die Beiträge zum Motto Europa im Übergang, das die Organisatoren1 Iulia-Karin Patrut und Matthias Bauer ausgegeben hatten, suspendierten und unterliefen dabei das Konzept der Identität auf mehreren Ebenen: Zum einen wurde darauf geblickt, wo Fragen nach traditionellen europäischen Identitäten, seien es einzelne Nationen, Kulturräume oder die große Dichotomie Ost / West, aufgeworfen werden, was z.B. im Beitrag von Manfred Weinberg Grenzen! Welche Grenzen? Zur Bedeutung von Vergangenheit und Imaginärem für ein Europa im Übergang eine entscheidende Rolle spielte. Zum anderen wurde aber auch auf der begrifflich-theoretischen Ebene konzeptionell nach dem Begriff der Identität gefragt – z.B. von Anil Bhatti, dessen Vortrag weiter unten noch eingehender besprochen wird. Die Frage nach der Identität einer Sprache und ob es überhaupt noch gerechtfertigt sein könne, eine solche anzunehmen, diskutierten Elin Fredsted, Janice Jake und Ekkehard Wolff unter den Stichworten ›superdiversity‹ und ›translanguaging‹. Last, but not least wurde von Dieter Heimböckel auch die Frage nach der Identität der Germanistik und vor allem nach ihrer Selbst- und Fremdwahrnehmung gestellt.2 Neben Petrowskajas Lesung wurde den über 180 Teilnehmern aus 50 Ländern ein rundum gelungenes Rahmenprogramm geboten, das neben Exkursionen ins Umland (wie ins Storm-Haus oder ins Nordfrieslandmuseum) z.B. auch Theatervorstellungen einer deutschsprachigen Theatergruppe aus Pune, Indien, umfasste.
Aufgrund der großen Menge von über 170 Einzelvorträgen muss dieser Bericht selbstverständlich eine Auswahl vornehmen. Die Tagung war so strukturiert, dass während der Vormittage jeweils zwei bis sechs Panels parallel veranstaltet wurden. Die einzelnen Panels waren vier Großsektionen zugeordnet: (I) Theorien und Poetiken des Übergangs setzte sich mit epistemologischen Problemen der Transformabilität auseinander. In (II) Verhandlungen Europas standen historische Semantiken und konkrete Transferräume sowie konkrete Transfersituationen und Prozesse im Mittelpunkt. (III) Literarhistorische Grenzgänge war die größte Sektion, die chronologisch gegliedert durch den Fokus auf Einzeltextanalysen die Neuperspektivierung etablierter literaturgeschichtlicher Paradigmen im Blick hatte. (IV) Interkulturalität, Linguistik und Deutschdidaktik legt den inhaltlichen Fokus auf sogenannte kleine Sprachen, Mehrsprachigkeit, Sprachkontaktzonen sowie Pidgin- und Kreolsprachen. An den Nachmittagen fand im größeren Rahmen je ein Plenarvortrag und ein darauffolgendes Plenarforum statt. Der Bericht wird sich auf die Plenarbeiträge konzentrieren, da hier Akzente und Themen gesetzt wurden, die für die gesamte Tagung bestimmend waren, wobei vor allem in den Plenarforen auch seitens des Publikums rege mitdiskutiert wurde.
Die Präsidentin der GiG, Gesine Schiewer, hielt am Sonntag den ersten Plenarvortrag mit dem Titel Philologische Rationalität, Pluralität: Überlegungen zum Eigensinn interkultureller Forschung, der angesichts der großen Fragen, die sich den interkulturellen Philologien stellen, auf die Notwendigkeit hingewiesen hat, die Antworten auf sie im Kleinen zu suchen, wobei damit selbstverständlich keine Beschäftigung mit dem ›Unbedeutenden‹ gemeint ist, sondern eher eine Besinnung auf die philologische Tugend der Genauigkeit. Das Spannungsfeld, in dem sich die interkulturellen Wissenschaften und vor allem die Philologien befinden, wurde von Schiewer als eines umrissen, das sich zwischen den Polen Universalität und Globalität bewege. Universalität bezeichnete dabei die Forderung nach einer Wissenschaft, die mit dem Anspruch der allgemeinen Wahrheitsfähigkeit ihrer Erkenntnisse auftrete. Demgegenüber bezeichne Globalität ein Konzept der Wissenschaft, das offen sei für das Konfligieren unterschiedlicher Wissenschaftstraditionen. Diese Konflikte könnten zwar produktiv sein, was – wie Schiewer referierte – der DFG-Präsident Peter Strohschneider als Argument für die Globalität gegen die Universalität jüngst betont hatte, wodurch, so Strohschneiders Hoffnung, Tendenzen hin zu einer ökonomistisch-reduktionistischen Wissenschaft entgegengewirkt werden könnte. Andererseits ignoriere – so Schiewer – ein allzu optimistischer Fokus auf die Diversität der Wissenschaft das durchaus ernstzunehmende Problem des Relativismus, das auch im Konzept der Globalität schlummere. Schiewer begegnete diesem Problemfeld mit dem Schlagwort der philologischen Rationalität. Damit sei selbstverständlich kein Allheilmittel gemeint, sondern eine philologische Haltung, die Schiewer im Hinblick auf eine zu leistende Interkulturelle Verstehensarbeit durch folgende Punkte erläuterte: 1. Interkulturelle Philologie: Hier wäre der Fokus noch mehr auf die Arbeit an der eigenen Terminologie zu legen; darüber hinaus solle ein Dialog zu den Translationswissenschaften gepflegt und es sollen Schwierigkeiten und Grenzen deutlicher benannt werden. 2. Interkulturelle Editionen: Philologie solle sich auch konkret als Editionsphilologie vom einsprachigen Paradigma entfernen, was dann auch den dritten und letzten Punkt, den der mehrsprachigen Kommentare, betreffe.
Das erste Plenarforum Die ganze Welt aus 1000 Schriften. Humboldts Publizistik aus interkultureller Perspektive wurde von Oliver Lubrich und seinen Mitarbeitern (allesamt Universität Bern) gestaltet. Lubrich stellte die Editionsarbeit zum ›zweiten Kosmos‹ der Schriften Alexander Humboldts vor. Es geht dabei um die rund 1000 kleinen Schriften Humboldts, die im Gegensatz zu den bereits edierten Monographien der Forschung bis jetzt nicht zur Verfügung standen, weil sie größtenteils nach Humboldts Tod nicht wieder aufgelegt wurden. Die ›Berner Ausgabe‹, an der Lubrich und sein Team seit 2013 arbeiten, soll bis zu Humboldts 250. Geburtstag am 14. September 2019 abgeschlossen sein. Die neuedierten Primärtexte sind in sieben Textbände gegliedert, die je ein Jahrzehnt der siebzigjährigen Schaffenszeit umfassen. Hinzu kommen noch ein Kommentarband, ein Apparatband, ein Forschungsband mit Transversalkommentaren zu thematischen Linien innerhalb des Werks und ein Übersetzungsband mit Übertragungen der Texte, die bisher noch nicht auf Deutsch erschienen sind. Einen besonderen Fokus legte die Berner Forschergruppe auf die interkulturelle Dimension von Humboldts Œuvre: Nicht nur, dass er in mehreren Sprachen veröffentlicht hat und Übersetzungen seiner Artikel von Russland bis in die USA Gehör fanden, sondern vor allem, dass er sich an neuralgischen Punkten sowohl in fachwissenschaftliche Debatten als auch in öffentliche Diskussionen eingeschaltet hatte, zeigt diese Edition: So war er genauso engagiert in der Frage der Sklavenbefreiung wie in der der Judenemanzipation, ergriff Partei im US-Wahlkampf und publizierte zu Linné sowie zu Darwin. Zuletzt sei hier noch darauf hingewiesen, dass die Herausgeber, obwohl sie weit mehr tun, als lediglich die Texte unkommentiert zur Verfügung zu stellen, keine historisch-kritische Ausgabe erstellen, die Arbeit also mit der Veröffentlichung nicht als beendet betrachten werden, sondern sie eher als den Auftakt zur Beschäftigung mit diesem Werkteil Humboldts sehen. Für anschließende Arbeiten werden die Texte auch online zur Verfügung gestellt, sodass auch größere Projekte, wie z.B. computergestützte Korpusanalysen zum Material, ermöglicht werden.
Vieldiskutiert und sehr positiv aufgenommen wurde der Plenarvortrag von Dieter Heimböckel: Krisenrhetorik und Legitimationsritual. Einsprüche gegen Deutungsmonopole (nicht nur) in der Germanistik. Er nahm die Diskussion um die angebliche Krise der Germanistik, die Anfang 2017 von Martin Doerry im Spiegel heraufbeschworen wurde, zum Anlass, um ersten zu zeigen, dass dieses dort vorgetragene Lamento tatsächlich so alt ist wie das Fach selbst. Zweitens wies er auf den routinierten Ablauf hin, mit dem der immer von außerhalb des Fachs kommende Vorwurf der Bedeutungslosigkeit sich zu einer durchaus paradoxen, narzisstisch-hypochondrischen Nabelschau innerhalb des Fachs auswachse. Dies zeige, dass über Scheinprobleme diskutiert werde, während die tatsächlich bestehenden Probleme nicht als solche wahrgenommen würden. Heimböckel konstatierte, dass die Germanistik, die außerhalb der bundesdeutschen, österreichischen und schweizerischen Grenzen arbeite, wirklich mit existenziellen Problemen zu kämpfen habe, da die Studierendenzahlen kontinuierlich zurückgingen und Germanistiken an vielen Universitäten nicht mehr als Philologien betrieben würden, sondern nur noch in Gestalt von Vermittlungsinstituten für Kenntnisse des Wirtschaftsdeutschen als legitim erachtet würden. Den Grund für das völlige Ausblenden dieser Probleme im öffentlichen ›Krisen‹-Diskurs der Germanistik sieht Heimböckel in einer nationalen Verengung des fachlichen Selbstbilds. Sinnfällig werde das, so Heimböckel, in der von ihm scharf kritisierten Rede von der ›Auslandsgermanistik‹, die dementsprechend einer ›Inlandsgermanistik‹ gegenüberstünde, womit aber zumeist die Aufteilung in Auslandsgermanistik einerseits und ›eigentlicher‹ Germanistik andererseits gemeint sei. Die sogenannte Auslandsgermanistik werde von den bundesdeutschen Germanisten, die dieses Wort verwendeten, oft als ein kurioses Randphänomen betrachtet, was sich nicht zuletzt auch in der öffentlichen Diskurspraxis zeige, da, wenn von der Krise die Rede sei, ausschließlich Literaturwissenschaftler aus Deutschland zu Wort kämen. Heimböckel plädierte daher dafür, Einspruch zu erheben nicht nur gegen die Art, wie die Germanistik über sich selbst spreche, sondern bereits gegen das reflexhafte Einnehmen einer irgendwie dann doch schuldbewussten Abwehrhaltung. Anstatt über Scheinprobleme zu diskutieren, so Heimböckel, sei es geboten, sich über die Dinge zu empören, die tatsächlich schieflaufen.
Die von Heimböckel gesetzten Impulse wurden im Anschluss vom Plenarforum Perspektiven aus der internationalen Germanistik auf Krisendiskurse und Kritik aufgenommen und auch mit dem Publikum kontrovers weiterdiskutiert. Maria Bonner aus Dänemark bestätigte die Entwicklungen, die Heimböckel bereits skizziert hatte: Tatsächlich habe man mit rückläufigen Studierendenzahlen zu kämpfen und sei sowohl in dieser Hinsicht der primär ökonomischen Logik ausgesetzt, dass alle zur Verfügung stehenden Mittel direkt von der Anzahl der Studierenden abhängig seien, als auch in derjenigen, dass die Lehrinhalte sich vorrangig nach den Bedürfnissen der Wirtschaft ausrichten müssten, da nur so Studierende angezogen werden könnten. Constantin Sonkwé Tayim aus Kamerun bemerkte, dass es in seinem Land, aber auch in Subsahara-Afrika insgesamt vor allem ein Legitimationsproblem gebe, das nicht allein hausgemacht sei, sondern auch mit einer Marginalisierung zu tun habe, die Heimböckel bereits durch seine Kritik an der Aufteilung in eine Inlands- und eine Auslandsgermanistik angesprochen habe. Svetlana Arnaudova aus Sofia meinte, dass es in Bulgarien zwar die Probleme der Legitimation nicht gebe, weil die deutsche Sprache und auch das Fach Germanistik einen sehr guten Ruf genössen, dass aber, weil es ein relativ dichtes Netz aus deutschsprachigen Schulen gebe, diejenigen Studierenden, die sowohl sehr gut Deutsch sprächen als auch ein Interesse daran hätten, Germanistik zu studieren, sich sehr oft für ein Studium in Deutschland entschieden, sodass in Bulgarien ein Rückgang der Studierendenzahlen aus diesen spezifischen Gründen zu beklagen sei. Swati Acharya aus Pune berichtete, dass in Indien entgegen der zuvor beschriebenen Situationen die Studierendenzahlen zwar kontinuierlich stiegen, auch hier aber die Gefahr einer Hypercodierung der Philologie durch die Ökonomie drohe, da Germanistik vor allem als DaF / DaZ studiert werde und Deutschkenntnisse wiederum oft als rein wirtschaftlich verwertbare Ressource betrachtet würden. Mit viel Zustimmung wurde der Vorschlag von Acharya aufgenommen, diesem Trend mit dem Versuch entgegenzuwirken, das Profil der Philologie komparatistischer auszurichten, indem man z.B. einen je regionalen Bezug in den Vordergrund stellen könnte. Als zentral anerkannt und kontrovers diskutiert wurde die Frage nach der ökonomischen Verwertbarkeit der Germanistik. Letztlich musste sie aber als eine zwiespältige Angelegenheit und offene Frage stehen bleiben, da sie einerseits natürlich der Marginalisierung der Philologie Vorschub leistet, auf der anderen Seite aber in vielen Universitäten die Möglichkeitsbedingung dafür ist, überhaupt noch Philologie betreiben zu können.
Der Plenarredner des dritten Tages Anil Bhatti stellte mit seinem Vortrag Plurikulturalität. Über Ähnlichkeit und Differenz in der Diversität einige Überlegungen vor, die aus seiner langen Auseinandersetzung mit dem Thema Ähnlichkeit hervorgingen. Sein Konzept, das bereits im März 2017 auf einer dem Thema Ähnlichkeit um 1800 gewidmeten Tagung an der Europa-Universität Flensburg diskutiert wurde, stellt eine Kulturtheorie dar, deren theoretische Impulse vor allem aus der Beschäftigung mit interkulturellen Konflikten resultieren. Bhatti behauptet, dass ›Toleranz‹ in solchen Konflikten oft nicht die Lösung, sondern das Problem sei, da sie, als eine Art ›höherer Wert‹ der Hermeneutik, stets zur Voraussetzung habe, den Anderen verstehen zu wollen. Verstehen sei jedoch immer eine Vereinfachung, die die Tendenz habe, die andere Kultur, die es zu verstehen gelte, zu simplifizieren, indem verstanden werden solle, was diese Kultur ›eigentlich‹ oder ›in Reinform‹ sei. Hierdurch könne Verstehen immer auch zu einem Modus der Herrschaft werden, weil mit dieser Art von Verstehen oft der Anspruch einer Deutungshoheit einhergehe. Bhatti setzt diesen Kulturbegriffen entgegen, dass es keine ›reine‹ Kultur geben könne und dass schon die axiomatische Annahme in einem so gearteten Verstehensprozess für vielerlei Konflikte verantwortlich sei. Er plädiert dafür, Kultur als ein Palimpsest oder als rhizomatische Struktur zu begreifen. Dem Verstehen des Anderen setzt er die Verständigung mit ihm entgegen. Zu wissen, wie oder wer jemand sei, sei für ein konfliktloses Zusammenleben nicht so entscheidend wie das simple Faktum, dass man mit ihm auskomme, worunter Bhatti vor allem versteht, dass man hinreichend (nicht allumfassend) kommunizieren könne. Zur Beschreibung einer solchen Situation verwendet er den Begriff der Plurikulturalität, was im Gegensatz zu Inter- oder Multikulturalität den Fokus eben genau auf Mehrsprachigkeit und hermeneutische Abstinenz legt. In polyglotten Gesellschaften liege der Fokus laut Bhatti viel stärker auf den Ähnlichkeiten als auf den Differenzen, das führe zu einer Entdramatisierung der Dichotomie ›Identität / Differenz‹, die sich dahingehend äußere, dass Unterscheidungsmerkmale keine Trennungskriterien würden.
Im anschließenden Plenarforum Interdisziplinäre Potentiale des Ähnlichkeitsdenkens wurde das Paradigma der Ähnlichkeit von den Theologen Ralf Wüstenberg und Wietske de Jong-Kumru im Hinblick auf die Versöhnungsforschung und den interreligiösen Dialog betrachtet. Herrscht bei Letzterem noch eindeutig ein toleranzbasiertes Verstehensmodell vor, so ließe sich aus der Forschung zur Versöhnung in Südafrika durchaus von Phänomenen berichten, bei denen die Anerkennung von Ähnlichkeiten zur Beilegung von Konflikten geführt habe. Allerdings wurde angesprochen, dass es einen entscheidenden Unterschied mache, ob Ähnlichkeit von der Position der Schwäche aus behauptet oder von der Position der Stärke aus bestätigt werde. Nur Letzteres, so Wüstenberg, könne seiner Erfahrung nach Erfolg haben. Versuche, das Modell der Ähnlichkeit auf konkrete literarische Texte zu beziehen bzw. es an bestehende Theoriekontexte anzuschließen, unternahmen sodann Iulia-Karin Patrut und Franziska Bergmann. Es lohnt sich hier auch kurz auf die Einzelvorträge einzugehen, die die beiden in verschiedenen Vormittagspanels gehalten haben, da sie sich inhaltlich sehr gut ergänzen. Bergmann stellte eine Lektüre des Langgedichts Die Orangerie von Yoko Tawada vor, in dem diese einen deutsch-japanischen Kulturvergleich vornimmt, der allerdings dazu führe, dass ganz im Sinne Bhattis keine distinkten Einheiten sichtbar würden. Stattdessen kämen immer wieder unerwartete ironisierte Ähnlichkeiten zum Vorschein, wie z.B. die zwischen buddhistischen Mönchen und Hamburger Müllmännern, die über eine Äußerlichkeit, nämlich dem Orange ihrer Kleidung, einander ähnlich erscheinen. Die poetische Pointe liegt darin, dass die Differenz beider Kulturen, ebenso wie (hier) die Differenz zwischen dem Sakralen und dem Profanen, genau für diejenige Beobachterin zu zerfallen beginnt, die in beiden Kulturen lebt – für sie tauchen an den am wenigsten erwarteten Stellen Ähnlichkeiten auf. Bergmann sieht in der Arbeit mit und an Ähnlichkeiten ein genuines Spezifikum der Lyrik, die aufgrund ihrer nichtargumentativen Struktur daher als privilegierte Gattung der Ähnlichkeit betrachtet werden könne. Iulia-Karin Patrut hatte zu Beginn des Forums drei Fragebereiche identifiziert: 1. die Frage nach Ähnlichkeit als emanzipatorischer Kategorie; 2. die Frage nach dem Verhältnis von Ähnlichkeit und Innovation und 3. die Frage, ob Ähnlichkeit nicht auch etwas wie Lähmung bewirken könne. Einen Aspekt, der sich im Vortrag von Anil Bhatti schon angedeutet hatte und der durch die Beiträge von Wüstenberg und Wietske und mehr noch durch den von Franziska Bergmann deutlich wurde, hat Iulia-Karin Patrut mit ihrem Panelvortrag Transformationsmomente Europas. Ähnlichkeit und Übergang auf den Punkt gebracht: Entscheidend bei der Arbeit mit dem Begriff Ähnlichkeit sei die Unterscheidung zwischen Untersuchungsgegenstand und Analysekategorie. Patrut hat in ihrem programmatischen Vortrag dafür plädiert, Ähnlichkeit auf der Ebene der Untersuchungsgegenstände zu suchen, indem man sich auf der Ebene der Analysekategorien aus einer Vielzahl von Theorien bediene. Expressis verbis nannte sie die Diskursanalyse, die Postkolonialen Studien und die Systemtheorie Luhmann’scher Prägung. Besonders interessant scheint es, letztgenannte Theorie mit der Ähnlichkeit zusammenzudenken, da die Systemtheorie jede Beobachtung als Unterscheidung, also als Differenz, betrachte. Wirkt dies nun erst einmal unvereinbar mit dem Paradigma der Ähnlichkeit, das sich doch gerade gegen strikte Differenzen ausspricht, konnte Patrut zugleich plausibel machen, wie die beiden Theorien produktiv verbunden werden könnten. Im systemtheoretischen Theoriedesign sei bereits angelegt, dass jede Beobachtung, jede Unterscheidung, selbst wieder beobachtet werden könne. Das Subsystem der Wirtschaft z.B. mache Beobachtungen, die sich in dessen eigener Logik vollzögen, was z.B. vom Rechtssystem erneut beobachtet werden könne. In diesem finde demzufolge eine Beobachtung zweiter Ordnung nach den genuin juristischen Unterscheidungen statt. Was wirtschaftlich sinnvoll erscheine, könne vom Rechtssystem durchaus als illegal eingestuft werden. Erweitert man nun die Aussage von Bergmann, die Lyrik sei die privilegierte Gattung der Ähnlichkeit, dahingehend, dass die Literatur oder die Kunst insgesamt das privilegierte Subsystem der Ähnlichkeit sei, dann stellen sich die Beobachtungen zweiter Ordnung, zu denen dieses System fähig sei, als besonders heraus. Wie Bhatti es für die Ähnlichkeit behauptet und wie Bergmann es exemplarisch bei Tawada herausgearbeitet hat, zeigt sich hier ein Potential der Literatur, dichotomische Unterscheidungen zu verwirren. Die Wissenschaft – auf der Ebene der Analysekategorie – müsse diese Potentiale, Verfahren und Einsprüche, die die Kunst erhebe, freilich präzise benennen und könne somit selbst nicht umhin, sich um eine klare Terminologie zu bemühen. Das, was die (Literatur-)Wissenschaft allerdings auf der Untersuchungsebene zu ihrem Gegenstand habe, wäre genau dann interessant, wenn es sich dem dichotomischen Zugriff sperrte und bestehende Differenzen infrage stellte. Man könnte also Patruts Vortrag durchaus als Plädoyer verstehen, differenziert nach Ähnlichkeiten zu suchen.
Jörg Roches Plenarvortrag Mehrsprachen-Konzepte für Hochschulkooperationen befasste sich programmatisch mit den Voraussetzungen und den Möglichkeiten der Durchführung im Feld DaF / DaZ von internationalen Kooperationen zwischen Hochschulen. Er stellte den Leitfaden des DAAD vor, in dessen Zentrum der Ansatz steht, dass für die Vermittlung von Wissen Sprache zentral sei, weil sie selbstverständlich auch in Natur- oder Ingenieurswissenschaften das Medium der Generierung und der Vermittlung von Wissen sei. Zugleich aber stellte Roche klar – und das ist ein Punkt, der aus ganz verschiedener Perspektive auf der Konferenz stark gemacht wurde –, dass für einen erfolgreichen, zweckmäßigen Sprachgebrauch nichts so hinderlich sei wie Perfektionismus, da dieser in allererster Linie lähme. Außerdem würde die These, man müsse eine Sprache erst ›richtig‹ beherrschen, um dann in dem entsprechenden Land leben, arbeiten oder studieren zu können, von der Forschung zum Zweitspracherwerb nicht bestätigt. Ein wichtiger Punkt Roches war es auch, deutlich zu machen, dass es natürlich nicht das Ziel sei, dass das Deutsche das Englische als globale Wissenschaftssprache ablöse, dass jedoch eine englischsprachige wissenschaftliche Monokultur Folgen habe, die nicht gewollt sein könnten, was besonders in den Ingenieurswissenschaften deutlich werde, wo es eine lange fachterminologische Tradition des Deutschen sowie eine teilweise enge regionale Verwobenheit der Unternehmen mit den Universitäten gebe.
Einen linguistischen Höhepunkt der mehrheitlich literaturwissenschaftlich geprägten Konferenz setzte das Forum Was kommt nach ›Superdiversity‹ und Post-Strukturalismus? Die drei Vortragenden Elin Fredsted, Ekkehard Wolff und Janice Jake setzten sich mit der Frage auseinander, ob der von Ofelia Garcia und Li Wei vorgeschlagene Begriff des translanguaging sinnvoll verwendet werden könne und was durch seine Verwendung seitens Garcia und Wei überhaupt gemeint sei. Fredsted erläuterte die innerhalb der Linguistik momentan sehr scharf und polemisch geführte Debatte, indem sie zunächst die inhaltliche Seite und dann den Stand der Auseinandersetzung darlegte. Der Begriff translanguaging bezeichne – so kontraintuitiv das auch zunächst klingen möge – eine Weise der linguistischen Arbeit, die versuche, ohne den Begriff der ›Sprache‹ auszukommen. Zwei hauptsächliche Gründe würden hierfür in Stellung gebracht. Der erste ist ein ethisch-moralischer, da behauptet wird, ›Sprache‹ sei ideologisch kontaminiert: Da ›Sprache‹ immer als Nationalsprache gedacht werden müsse, sei im Forschungsfeld zu Mehrsprachigkeit, Vernakularsprachen und zum sog. Codeswitching immer eine Asymmetrie in das Theoriedesign eingebaut. Denn Nationalsprachen erschienen als die ›reinen‹ Formen von Sprache, wohingegen das Sprechen von postkolonialen Subjekten, Migranten oder Individuen plurilingualer Gesellschaften im Gegensatz dazu als nachrangig, als ›Mischform‹ aus ›reineren‹ Sprachen und damit als irgendwie ›abkünftiger‹ Modus des Sprechens dargestellt werden müsste. Der zweite Grund, den Garcia und Wei für die Verwendung des Terminus vorbringen, ist ein linguistisch-methodologischer: Der Fokus auf das Individuum, den das translanguaging vornähme, erlaube es, das Phänomen des Sprechens dieser Individuen besser zu beschreiben als der ›erzwungene‹ Rekurs auf Sprache. Fredsted bezweifelte sowohl die ethische als auch die inhaltliche Rechtfertigung für den Begriff des translanguaging. Die Vortragende ging von der Frage aus, ob der Begriff tatsächlich einen Mehrwert für die konkrete Forschung bereithielte, bisher werde das nur behauptet und nicht gezeigt. Sie kritisierte vor allem eine gewisse Arroganz in der Debatte, wodurch verdeckt werde, dass es sehr wohl auch Ansätze gebe, die die ›Sprache‹ als Begriff nicht über Bord würfen, aber die oben angesprochenen Probleme durchaus ernst nähmen und versuchten, sie zu lösen. Ekkehard Wolff brach in seinem Vortrag, der aus der Vogelperspektive auf Sprache(n) und mit Mehrsprachigkeit befasste Linguistik blickte, eine Lanze für die grundlegende Saussure’sche Unterscheidung von langage, langue und parole. Er betonte, dass die langue selbstverständlich als paradigmatischer Vorrat von Sprachelementen und den Regeln ihrer Kombinierbarkeit ein Konstrukt, dass sie nichtsdestoweniger jedoch in dem Sinne wirklich bzw. real sei, in dem sie eine denknotwendige Voraussetzung für jede Form von parole bedeute. Damit sei die langue fraglos auch ein legitimer Gegenstand der Linguistik. ›Sprache‹ als Begriff verabschieden zu wollen, bedeutete, das Kind mit dem Bade auszuschütten und zu Gunsten einer radikalisierten Verengung der Linguistik auf die parole einen Teil des linguistischen Gegenstandsbereichs zu ignorieren. Janice Jake, die bei der Bemerkung, ›Sprache‹ als Begriff solle beibehalten werden, deutliche Zustimmung signalisierte, gab in ihrem Vortrag einen detailreichen, durch viele Beispiele anschaulich gemachten Einblick in die Forschung zu complex, layered and mixed practices. Sie zeigte, inwiefern die Infragestellung des Begriffs der ›Sprache‹ tatsächlich einige Plausibilität durch das empirische Material behaupten kann, da zwar in den von ihr untersuchten Äußerungen, die nur unzureichend mit dem Begriff ›Codeswitching‹ beschrieben werden könnten, deutlich analysierbare Strukturen zutage traten, die Zuordnung zu Nationalsprachen aber eher aufgepfropft erscheinen müsste, wenn dies darauf hinauslaufen sollte, dass man eine Äußerung eher dieser als jener Sprache zuordnen wollte. Eine Wortmeldung Anil Bhattis, der aus kultur- und literaturwissenschaftlicher Sicht zum Phänomen der Mehrsprachigkeit forscht, brachte auf den Punkt, dass die Forderung nach translanguaging tatsächlich Teil einer offenen Frage ist, ohne dass dieses Konzept jedoch darauf auch schon zufriedenstellend Antworten geben könne. Bhatti fragte, ob nicht die grundlegende epistemologische Ausrichtung der Linguistik darauf fuße, dass sie unter monolingualen Bedingungen entstanden sei. Ausgehend von einer Axiomatik, die Einsprachigkeit als den Normalfall und in älteren, normativen Spielarten auch als den anzustrebenden Fall aufgefasst habe, sei eine Terminologie installiert worden, die gar nicht umhinkönne, Plurilingualität als den Sonderfall aufzufassen. Bhatti betonte, dass es sich aus indischer Perspektive selbstverständlich genau andersherum darstelle und – vielleicht etwas überspitzt – die Frage zu stellen wäre, wie die Europäer mit je nur einer Sprache überhaupt zurechtkommen könnten. Man war sich einig, dass durch die Debatte ein Problemfeld angesprochen worden ist, das nicht nur selbstreflexive, innerlinguistische oder abstrakte moralisch-politische Fragen betreffe, sondern auch – wie vor allem Wolff deutlich machte – ein handfestes schuldidaktisches und damit gesellschaftliches Problem bezeichne – etwa, wenn man die afrikanischen oder auch die indischen Sprachen weiter als inferiore Chimären betrachte und damit den weltweit am rapidesten wachsenden Bevölkerungen sprachliche Autonomie abspreche. Die Konsequenzen einer solchen Sprach- und Bildungspolitik könnten zwar im Einzelnen nicht abgesehen werden, seien aber in jedem Fall katastrophal.
Das abschließende Plenarforum Europa am Freitagmittag war zugleich Anlass, die Tagung aus wissenschaftlicher Seite noch einmal zu resümieren und das Thema Europa im Übergang in einer nicht nur wissenschaftlichen Runde zu diskutieren. Auf dem Podium saßen neben dem Gastgeber Matthias Bauer das GiG-Vorstandsmitglied Manfred Weinberg, der Mitherausgeber der Zeitschrift für Interkulturelle Germanistik (ZiG) Heinz Sieburg, die Präsidentin der GiG Gesine Schiewer sowie der Präsident der Europa-Universität Flensburg Werner Reinhart, die Direktorin des in Flensburg beheimateten European Centre for Minority Issues (ICM) Tove Hansen Melloy und die Oberbürgermeisterin Flensburgs Simone Lange, die schon am Eröffnungsabend ein Grußwort gesprochen hatte. Schiewer zog als Präsidentin das Fazit, dass die Tagung, aber auch die GiG als Institution in philologischer genauso wie in hochschulpolitischer Hinsicht eine Singularität darstellten, da sie tatsächlich eine Begegnungsmöglichkeit verschiedener Kulturräume sowie einen Raum für innerfachliche Interdisziplinarität böten, in dem eine sonst selten anzutreffende Vielfalt an Gegenständen und Methoden kultiviert werde. Die Oberbürgermeisterin äußerte vor allem für diese Möglichkeit der Begegnung viel Sympathie, indem sie der oft bemühten Brückenmetapher für interkulturellen Austausch die des Tunnels an die Seite stellte und die Tagung als eine Möglichkeit auffasste, solche Tunnel zu installieren. Als Punkte, die während der Tagung von mehrerlei Seite in den Fokus gerieten, nannten Bauer wie Sieburg das Phänomen der Mehrsprachigkeit, an dem sowohl linguistisch wie auch kulturtheoretisch gearbeitet werde. Einen Brennpunkt, in dem Politik und Philologie sich treffen und der in einigen Panels der Tagung kontrovers diskutiert wurde, hat Manfred Weinberg, Professor in Prag, noch einmal ins Gespräch gebracht. Er selbst genauso wie Tove Melloy haben nachdrücklich betont, dass sich in Ost- und Mitteleuropa momentan ein EU- und Europanarrativ verfestige, das sich fundamental von dem unterscheide, wie Europa in der westeuropäischen Öffentlichkeit, aber mehrheitlich auch auf der Tagung gesehen werde. Auch auf Dieter Heimböckels provokante Wortmeldung, er sehe die europäische Krise nicht, weil ja Stimmen aus Ost-und Mitteleuropa eine gewisse Diversität in die Diskussion um Europa einbrächten und somit das lange Zeit unangefochtene westeuropäische Deutungsmonopol darüber, was Europa und die EU sei, infrage stellten, antwortete Weinberg eindeutig: Wenn eine Pluralität der Stimmen innerhalb des demokratischen Feldes entstünde, sei es unbedingt zu begrüßen, dass Ost-und Mitteleuropa mehr in den Fokus rückten. Die Realität sehe aber momentan oft so aus, dass Europa als das Problem und nicht als die Lösung betrachtet werde. Einen Ursprung dieser antieuropäischen Tendenzen sehe er zwar ganz ausdrücklich in der Art und Weise, wie Europa und die EU die Osterweiterung abgewickelt hätten – nämlich eben als schlichte Erweiterung derselben, ohne jedoch den ernsthaften Versuch eines Dialogs zwischen den beteiligten Nationen herzustellen. Dennoch dürfe man aber die politischen Bewegungen nicht unterschätzen. Es gehe dort in vielen Fällen weniger darum, die nationalstaatliche Souveränität wiederzuerlangen, was zwar unsympathisch erscheinen möge, aber eine demokratische Berechtigung hätte, als vielmehr darum, die Demokratie abzuschaffen. Dies könne nicht akzeptiert und müsse daher auch als inakzeptabel benannt werden. Werner Reinhart machte anhand dieser Diskussion noch einmal deutlich, dass die Philologien und Kulturwissenschaften auf solche gesellschaftlichen Problemlagen sehr schnell reagieren könnten und damit ein wertvolles gesellschaftliches Selbstbeobachtungssystem darstellen, auch wenn die Germanistik die Welt offenkundig nicht retten könne. Iulia-Karin Patrut und Dieter Heimböckel fassten, durchaus auch im Sinne eines Fazits der Tagung, noch einmal zusammen, was die Germanistik stattdessen jedoch vermöge und was sie vor allem als interkulturelle Germanistik bereits tue: Sie hinterfrage Deutungsmonopole und Deutungshoheiten, indem sie eine Kulturgeschichte ausgehend von der Exklusionsgeschichte schreibe.
1 | Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird im Folgenden bei personenbezogenen Bezeichnungen das generische Maskulinum verwendet. Es sind stets beide Geschlechter gemeint.
2 | Dieser Vortrag wurde am 18. September 2017 ausführlich in der Süddeutschen Zeitung besprochen (vgl. Niewel 2017).
Niewel, Gianna (2017): Raus aus der Misere. In: Süddeutsche Zeitung v. 18. September 2017, S. 14; online unter: http://www.sueddeutsche.de/bildung/germanistik-raus-aus-der-misere-1.3667721 [Stand: 1.4.2018].